
Ernährungs-Check
Es gibt viele Hunde, die ein mehr oder weniger großes Päckchen mit sich herumtragen. Immer wiederkehrende Durchfälle, Ohrenentzündungen, Allergien, starker Juckreiz. Die Liste könnte man fast unendlich fortsetzen.
Oft stecken organische Krankheiten oder Parasiten dahinter, oft aber auch die Ernährung. Viele Hundebesitzer kommt es gar nicht in den Sinn, dass etwas mit dem Futter nicht stimmen könnte oder dass das Futter, was der vierbeinige Liebling bekommt, schlicht und ergreifend nicht zu ihm passt. Wie auch? Es ist schwierig zu erkennen und warum sollte z.B. eine Ohrenentzündung etwas mit dem Futter zu tun haben? Und wenn der Hund eine atopische Dermatitis, also eine Umweltallergie, hat, was kann man dann schon mit Futter machen?
Die Antwort ist: eine ganze Menge.
Ich hatte es schon oft erwähnt: der Darm ist der Sitz der Gesundheit – bei Mensch und Hund gleichermaßen.
Mit dem richtigen, oder nennen wir es, mit dem passenden Futter für den Hund kann viel erreicht werden, sodass Symptome einer, um bei dem Beispiel zu bleiben, Umweltallergie so gering werden, dass Medikamente in den meisten Fällen nicht mehr notwendig sind und der Hund sich wieder wohl in seiner Haut fühlt.
Mit dem folgenden Ernährungs-Check kannst Du herausfinden, ob mit der Ernährung Deines Hundes alles stimmt oder ob es hier tatsächlich Optimierungspotenzial gibt.
1. Das Gewicht meines Hundes ist konstant.
Wiege Deinen Hund regelmäßig, um zu überprüfen, ob das Gewicht konstant ist. Bei Welpen und wachsenden Hunden spielt das Wiegen ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Gewicht bleibt bei wachsenden Hunden natürlich nicht konstant. Der Welpe sollte sich rassetypisch, langsam und gleichmäßig entwickeln. Sogenannte Wachstumskurven helfen bei der Überprüfung.
2. Ich kann die Rippen meines Hundes fühlen, aber nicht sehen.
Taste Deinen Hund regelmäßig ab. Die Rippen und Dornfortsätze der Wirbelsäule sind fühl- aber nicht sichtbar? Super, dann ist Dein Hund idealgewichtig.
3. Die Ohren meines Hundes sind sauber.
Die Ohren Deines Hundes sind sauber und produzieren nicht übermäßig viel Ohrenschmalz. Außerdem riechen die Ohren nicht muffig und sondern kein dunkles, fast schwarzes bröckeliges Sekret ab (Stichwort: Hefepilze).
4. Das Fell meines Hundes glänzt und fällt nicht übermäßig aus.
Stumpfes und mattes Fell, was zudem auch noch im Übermaß ausfällt, ist ein Zeichen dafür, dass etwas in der Ernährung fehlt oder zu einseitig ist.
5. Mein Hund hat keine Schuppen.
In der Regel sollte Dein Hund keine Schuppen im Fell haben. Oft werden Schuppen in der Zeit des Fellwechsels beobachtet. Das ist normal und gibt sich wieder. Sollte Dein Hund allerdings immer Schuppen im Fell und trockene Haut haben, gilt auch hier, einen Blick auf die Ernährung zu werfen.
6. Mein Hund kratzt und beknabbert sich nicht auffällig oft.
Ein Kratzen hier und ein Schubbern dort ist noch kein Grund zur Panik. Aber ein dauerhafter Juckreiz, der den Hund im schlimmsten Fall auch nachts nicht zur Ruhe kommen lässt, ist immer ein Alarmsignal. Sind dann noch Parasiten und Pilze durch den Tierarzt ausgeschlossen worden, rückt die Ernährung in den Verdacht.
7. Das Häufchen meines Hundes ist wohlgeformt, dunkelbraun bis braun, leicht glänzend, lässt sich leicht aufsammeln und riecht kaum bzw. zumindest nicht unerträglich.
Das Häufchen ist immer ein sehr aussagekräftiges Beweismittel 😉 Beim Aufsammeln könnt ihr einen Blick darauf werfen. Sieht es aus wie oben beschrieben? Klasse, das ist schon mal ein gutes Zeichen. Aber nicht immer ist ein von der Beschreibung abweichendes Häufchen ein Grund zur Sorge. Bei bestimmten Lebensmitteln zeigt sich der Kot auch schonmal in einer etwas anderen Farbe. Hast Du gerade das Futter umgestellt, kann er auch mal schleimig sein. Aber: wenn Du nicht weißt, warum der Kot plötzlich anders aussieht, als üblicherweise, ist der Gang zum Tierarzt und Ernährungsberater angesagt.
8. Mein Hund zeigt keine Verhaltensveränderungen.
Bekommt ein Hund nicht, was er benötigt oder in der falschen Zusammensetzung, kann es durchaus sein, dass Dein Hund auf einmal andere Verhaltensweisen an den Tag legt. Gesteigerte Nervosität, Aggressivität und Leistungsabfall sind hier die wichtigsten zu nennenden Punkte.
Gehe diese acht Punkte doch mal durch. Passt alles? Super! Dann scheint, zumindest auf den ersten Blick, erst einmal alles im Lot zu sein. Sollten mehrere Punkte abweichen, dann wirf einen Blick auf die Fütterung Deines Hundes.
Darüber hinaus spielt die Ernährung bei den folgenden Themen eine wichtige und unterstützende Rolle:
– Krankheiten
– Allergien
– Juckreiz
– Über- und Untergewicht
– Lernen und Verhalten
– Stress
– Verschiedenen Formen der Aggressivität.
Spannend, was Ernährung alles kann, oder?
Hast Du einige Punkte in der Checkliste entdeckt, die bei Deinem Hund möglicherweise zutreffen oder eben nicht zutreffen? Melde Dich bei mir! Dann nehmen wir die Fütterung Deines Hundes gemeinsam unter die Lupe.
Die Checkliste zum Abspeichern & Ausdrucken findest Du hier!
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