Was ist drin im Futter?

Fragst Du Dich auch oft, was eigentlich drin ist im Hundefutter? Egal, ob Trocken- oder Nassfutter oder auch die geliebten Leckerlies?
Ich gebe zu, dass es manchmal gar nicht so leicht ist ein hochwertiges Futter von einem eher minderwertigem zu unterscheiden. Und dann lacht einem auch noch ein freundlicher Golden Retriever von der Packung ins Gesicht. Na, wenn es für den gut ist, dann muss es auch für meinen gut sein, oder?

Ich verrate Dir ein paar Tipps und Tricks, wie Du hochwertige Fertigfutter und Leckerlies erkennen kannst.

Geschlossene vs. offene Deklaration

Zu aller erst einmal: was ist überhaupt eine Deklaration? Eine Deklaration ist die Auflistung der Inhaltsstoffe des Futters (oder auch bei unseren Nahrungsmitteln) in absteigender Reihenfolge. Futtermittelhersteller haben die Wahl, wie sie ihre Futter deklarieren möchten. Sie können zwischen der geschlossenen, halboffenen und offenen Deklaration wählen.

Bei der geschlossenen Deklaration werden die Inhaltsstoffe nur in Futtermittelgruppen dargestellt. Hier ein Beispiel:
Fleisch und tierische Nebenprodukte, Getreide, Fette.

Und? Was ist nun drin? Richtig: Keine Ahnung! So etwas spricht meist nicht für den Hersteller.
Wenn was Gutes drin ist, dann könnte man doch alles einzeln aufschlüsseln, oder?
Und da kommen wir schon zum Gegenteil: der offenen Deklaration. Bei der offenen Deklaration wird jeder Inhaltsstoff aufgeschlüsselt und zwar mit Mengenangaben:

65% Lammfleisch, 28,7% Brühe (Lamm), 3% Süßkartoffel, 2% Erbsen, 1% Mineralstoffe, 0,2% Distelöl, 0,1% Eierschalenpulver

Der große Vorteil an dieser Deklaration: Du weit genau, was enthalten ist. Die Zusammensetzung ergibt in Summe 100%. Hier bleibt kein Spielraum für Interpretation.

Schau doch mal auf Deine Futterverpackung, die Du zu Hause hast. Siehst Du eine offene Deklaration?

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse sind so eine Sache. Bei Fleisch kann man von Fleisch ausgehen. Aber was sind denn nun tierische Nebenerzeugnisse? Tierische Nebenerzeugnisse meint Schlachtabfälle. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn es gibt durchaus höherwertige Schlachtabfälle. Dazu gehören z.B. Leber, Herz und Nieren.
Es gibt aber auch weniger hochwertige Schlachtabfälle. Das wären z.B. Hufe, Euter, Haut und Federn.
Gute Futtermittelhersteller schreiben in ihrer Deklaration bei dem Begriff „tierische Nebenerzeugnisse“ oft dazu, welche verarbeitet wurden.
Achte darauf, dass es sich um hochwertige Schlachtabfälle handelt.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse

Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind Abfälle, die bei der Getreideherstellung anfallen.
Hier seien z.B. Rübenschnitzel, Melasse, Stroh und Pflanzenmehle genannt. Rübenschnitzel und Melasse sind ein Abfallprodukt der Zuckerherstellung bzw. Zuckerrübenproduktion und gilt oft als Zuckerversteck. Pflanzliche Nebenerzeugnisse sollten in der Deklaration möglichst weit hinten, im Idealfall gar nicht vorkommen.

Zusatzstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Co.

Es gibt Zusatzstoffe, die durchaus im Futter enthalten sein müssen, wie z.B. Vitamine und Mineralstoffe. Aber beispielsweise haben Farbstoffe nichts im Hundefutter verloren. Sie sind rein für das menschliche Auge. So ein rosafarbenes Futter sieht doch niedlich aus, oder?
Achte bei den Konservierungsmitteln darauf, dass sie aus natürlichen Quellen stammen.
Vitamin C und E sind solche natürlichen Antioxidantien.
Vielleicht hast Du schon einmal von den künstlichen Antioxidantien Ethoxyquin und Propylgallat gehört.
Sie sollen in Versuchen mit Ratten Krebs erzeugt haben.
Aus diesem Grund werden derlei Zusätze gern hinter dem Begriff EWG-Zusatzstoffe versteckt. Also: Augen auf!

…mit min. 40% Huhn!

40% Hühnerfleisch? Ha, denkste! Huhn bedeutet erstmal nur, dass Teile vom Huhn verarbeitet wurden (allerlei Nebenprodukte vom Huhn). Was genau, bleibt häufig offen.
Ein kluger Schachzug der Futtermittelindustrie. Wer denkt nicht an den ersten Blick, dass es sich um 40% Hühnerfleisch handelt?! Also, wenn Du Fleisch im Futter möchtest, sollte das Wort auch vorkommen.

Eine Deklaration richtig zu lesen erfordert Übung.
Es gibt viele weitere Komponenten, die es zu beachten gilt, zumal die Futtermittelhersteller gern tricksen.
Dann ist nicht immer einfach zu erkennen, ob es sich um ein gutes oder eher minderwertiges Futter handelt. Die oben beschriebenen Aspekte sind aber gute Anhaltspunkte, an denen Du Dich orientieren kannst, wenn Du vor den prall gefüllten Regalen stehst und versuchst, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Aber Achtung: Nur, weil ein Futter hochwertig ist, ist das keine Garantie dafür, dass es jeder Hund verträgt. Was für den einen perfekt passt, muss für den anderen nicht die ideale Wahl sein. Futter ist eine sehr individuelle Sache und im Zweifel gilt: ausprobieren.
So ist das leider in der Hundeernährung. Es gibt kein Patentrezept. Aber wo gibt´s das schon?! 😉

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